Das Verhalten unserer Mitmenschen und die mit ihnen geführte Interaktion verrät viel über uns. Eine beliebte Methode der Psychologen ist die Untersuchung unserer Verhaltensmuster und die Analyse unserer in der Gesellschaft gespielten Rolle. In der Esoterik wird diesen Dingen, wenn auch aus einem anderen Blickwinkel, ebenfalls Bedeutung zugemessen. Dazu gehört das Axiom, wonach wir niemandem zufällig begegnen! Jeder Mensch, dem wir im Laufe unseres Lebens begegnen, stellt uns vor eine Aufgabe. Diese Aufgabe kann prinzipiell zweierlei sein. Entweder haben wir die Aufgabe, dem Gegenüber etwas beizubringen; oder es verhält sich genau umgekehrt und er zeigt uns etwas, das wir uns zu Eigen machen müssen (es handelt sich typischerweise um eine spirituelle Wegweisung).
Laut der so genannten Spiegel-Theorie dienen diese Begegnungen stets unserer eigenen Entwicklung. Das Verhalten oder das Wissen unseres Gegenübers beleuchtet nämlich unsere Fehler und Mängel. Als eine Art Spiegel zeigt es uns, was wir verbessern und verändern sollten. Der Verfasser dieser Zeilen erfuhr eine solche schicksalhafte, sein ganzes Leben beeinflussende Begegnung, als sein „gespiegeltes Ich”(„zufällig“ am gleichen Tag geboren, ebenso Journalist und in mehreren Zeitungen publizierend, obendrein Träger des gleichen Vornamens) ihm dabei half, den richtigen Beruf zu wählen. Dies war eine unvergessliche und, was die Berufswahl angeht, eine schicksalhafte Begegnung.
Die Spiegel-Theorie ermöglicht es uns, eine alternative Realität zu entwerfen, als ob wir mit dem Spiegel-Ich tauschten oder unserem in einer parallelen Dimension lebenden Alterego begegneten. Sie zeigt uns wie ein feingeschliffener Venediger Spiegel unsere Fehler und Mängel. Das ist deshalb von Bedeutung, weil wir mit der richtigen Methode zur Beurteilung unserer Situation viel Zeit und Energie sparen können. Bei wichtigen Entscheidungsfindungen kann dies geradezu lebensrettend sein!