Viele sind der Meinung, dass man mit dem Beten nur unnütz Zeit verschwendet und deshalb würde ihnen niemals einfallen zu beten. Im Gegensatz dazu wissen nur wenige, dass jede „ausgestoßene” Bitte, Frage oder jeder Seufzer, den wir so ins „Nichts” richten, in Wahrheit ein Gebet ist. Sogar „eingefleischte” Atheisten stoßen manchmal ein „Mein Gott!” oder eine anderen verzweifelten Ausruf aus, was ebenfalls als Gebet zu verstehen ist.
Einzeln oder gemeinsam?
Für ein Testverfahren wurden zwei Kontrollgruppen aufgestellt. Zu der einen Gruppe gehörten Patienten, für die man mehrmals zu festgelegten Zeiten betete. Zu der anderen Gruppe gehörten diejenigen, für die niemand in einem festgelegten Rahmen betete. Das Ergebnis der Prüfung hat gezeigt, dass diejenigen Patienten, für die gebetet wurde, schneller gesund wurden, als die Patienten der anderen Gruppe. Es erwies sich also, dass es sich lohnt zu beten. Es stellt sich nur die Frage wie? Warum ist das gemeinsame Gebet vieler Menschen stärker als das von einem Einzigen?
Verschiedener Glaubensrichtungen ungeachtet – sogar Gott ungeachtet – kann man sagen, dass das Beten Energien freisetzt und in die Richtung festgelegter Ziele sendet. Man kann sagen, dass beim Beten mehrerer Menschen mehr Energie frei wird, das heißt, dass das von größerer Wirkung ist, als das Gebet eines Einzelnen, der sich in sein Zimmer zurückzieht.
Bewusst beten
Jesus sagte einmal: „Dort, wo sich zwei Menschen in meinem Namen versammeln, dort bin ich unter ihnen”. Folglich ist es nicht wichtig große Massen zu bewegen, um sein Ziel zu erreichen. Eine viel wichtigere Frage ist, ob wir uns darüber im Klaren sind, wann es richtig ist, für jemanden zu beten. Stellen wir damit nicht unsere eigene Interessen – wenn auch unbemerkt in den – Vordergrund?
Wenn zum Beispiel jemand für einen Schwerkranken betet, sollte er sich vorher davon überzeugen, ob der Betreffende auch geheilt werden möchte. Oftmals erschreckt es die Hinterbliebenen, wenn einer von ihren Angehörigen aus dem Leben scheiden möchte. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass er nicht noch länger leiden möchten, und sich das Ende herbeiwünscht. Das Gebet kann infolge seiner nachgewiesenen Kraft nicht uneingeschränkt oder unüberlegt angewendet werden, deshalb sollte man vorher genau abwägen, wenn wir für jemanden beten möchten.